Düngerstreuer automatisch schalten!

  • Hallo!


    Da ich diesbezüglich leider noch nichts im Forum gefunden hab, eröffne ich mal ein neues Thema!


    Ich bin gerade dabei eine Teilbreitenschaltung von Cerea über einen Arduino umzusetzen.

    Nun hab ich bereits alles soweit hinbekommen, dass ein Relais automatisch von Cerea über den Arduino angesteuert wird (nachgebaut nach den tollen Anleitungen hier im Forum)


    Ich möchte das ganze nun bei einem Amazone Düngerstreuer (ZA-M) mit zwei Teilbreiten zur Anwendung bringen. Ein paar Kollegen sind ebenfalls daran interessiert, wir wissen jedoch nicht genau wie wir das angehen können.

    Ich steh also gerade mit meiner Weisheit an und hoffe auf die Expertise der Profis hier im Forum. :)


    Zur Info.

    Der Düngerstreuer besitzt links und rechts jeweils einen Steuerschieber der geschwindigkeitsabhängig von einem AmadosIII-D Terminal gesteuert wird und einen Schließschieber der mittels Hydraulik geschlossen bzw. geöffnet wird (Druck=zu, Schwimmstellung=offen)


    Wie würdet ihr das ganze nun weiter angehen, bzw. welche Möglichkeiten wären denn hier einfach umzusetzen... Hat jemand eine Idee, oder sogar schon sowas ähnliches umgesetzt?


    Danke im Voraus für die Hilfe!


    Lg Gregor

  • Hallo Gregor!


    Ein paar Gedanken zu deinem Projekt bzw. Rückfragen zur Konkretisierung - selbst hab ich weder den Streuer, noch bisher etwas mit Arduiono umgesetzt...

    Verstehe ich richtig, dass das vollständige Abschalten der Teilbreiten nur hydraulisch vom Schlepper aus geht, die Dosierung hingegen elektrisch?

    Hat der Streuer (z.B. um bei wechselnder ZW-Drehzahl die gleiche Scheibendrehzahl zu halten einen eigenen Hydraulikkreislauf, von dem man Öl für zusätzliche Steuergeräte abzweigen könnte?
    An die Steuergeräte des Schleppers kommst du für eine externe Bestromung wohl sicherlich nicht ran? Werden die überhaupt elektrisch bedient, oder geht das mit mechanischen Hebeln (bzw. unterschiedlich, da du ja von mehreren Kollegen schreibst...) und stünde dir für jede Teilbreite überhaupt ein eigenes Steuergerät zur Verfügung?

    Was machen die Dosierschieber, wenn die Geschwindigkeit auf 0 sinkt? Das wirkt sich dann aber ja wohl auf beide Teilbreiten aus? Oder könntest du die Dosierung auf elektrischem Weg auch einseitig schließen, ohne die Dosierung danach komplett durcheinander zu bringen?
    Könntest du anstelle / zusätzlich zu dem hydraulischen Zylinder beispielsweise mit einem Druckluftzylinder auf die Verschließung der Teilbreiten einwirken? Oder eben auf die Mechanik, auf die auch die Dosierungbewirkt?
    Pneumatisch hatte ich das mal bei mir bei einem Pneumatikstreuer gelöst. Dort waren zum Ein-/Ausschalten der Antriebe aber nur kurze Wege und geringe Kräfte erforderlich und die Druckluftzylinder und Ventile (bis auf die 12-V-Magnetspulen) hatte ich in einem Altgerät aus der Industrie gefunden. Was so was neu kostet, weiß ich nicht. Bei größeren Schleppern hast du aber Drukluft an Bord, und das wäre auch sicherlich billiger, als in die Hydraulik einzugreifen. Bei dir hätte das aber auch den Nachteil, dass die Schieber beim Verlust der Druckluft bei längeren Standzeiten wieder öffnen würden. Mein pneumatischer Streuer dosierte dagegen ähnlich einer mechanischen Sämaschine über Nockenräder, die über Klauenkupplungen von der Zapfwelle mit angetrieben wurden. Da konnte im Stillstand also nix auslaufen.


    Viele Grüße,


    Wolfgang

  • Hallo Wein-Franke!


    Danke erstmal für deinen ausführlichen Input.


    Vorweg sei gesagt, dass ich eine Ansteuerung der Hydraulik für die bessere Lösung halte, da dies ja bestimmt auf mehrere Maschinen anwendbar wäre, welche ebenfalls mittels Hydraulik angesteuert werden.


    Vielleicht frag ich mal in der Werkstatt beim Landmaschinenhändler nach ob man die original Steuerventile von Fendt fremd ansteuern kann.

    Wäre vielleicht die sauberste Lösung wenn man das irgendwie überbrücken könnte, dass der Fendt denkt ich hab den Hydraulikschalter betätigt bzw. auf Schwimmstellung gegeben.


    Ansonsten wäre eine Ansteuerung eines zusätzlichen Hydraulikblockes auch in Betracht zu ziehen. Denkst du nicht?


    Nun zu den Fragen;

    Ja genau... bei den Amazone Streuern ist das so üblich was ich weiß, dass elektrisch dosiert wird und hydraulisch geschlossen/geöffnet wird. Das hat laut Amazone den Grund, dass die Streuung sofort wieder voll und in der richtigen Menge da ist sobald der Schieber geöffnet wird, da der Dosierschieber sich nicht lange wieder einkalibrieren muss sondern meist schon an der halbwegs richtigen Stelle steht. Außerdem ist auch ein sofortiges schließen am Feldrand mittels Hydraulikschieber garantiert.


    Es handelt sich um Fendt 412 Vario und Fendt 718 Vario, wo die Hydraulik elektrisch angesteuert wird. Bei den genannten Kollegen ist das ähnlich.


    Bei Tempo 0 schließen sich beide Schieber komplett... jedoch etwas verzögert und nicht so abrupt wie es beim hydraulischen Schieber der Fall ist.


    Wie gesagt, ich denke die beste Lösung wäre eine Ansteuerung der Hydraulik, wie auch immer.

    Vielleicht hat ja jemand noch Erfahrung damit, bzw. eine Idee wie man das ganze sauber lösen könnte. Ist sicher für viele Maschinen interessant.

  • Hallo Gregor,
    ich denke, die technisch "sauberste" Lösung wäre tatsächlich ein eigener Steuerblock im Streuer. Mit Loadsensing an den neueren Fendt sollte das ja auch kein so großes Problem sein. Vermutlich ist das aber wohl eine der teureren Varianten.

    Der Eingriff in die schleppereigene Hydraulik-Schaltung setzt halt auch voraus, dass alle Schläuche richtig angeschlossen sind, und dass die Schaltung nicht versehentlich in einer anderen Situation aktiv werden kann, wenn ganz andere Geräte angeschlossen sind, und dadurch Maschinenbruch oder gar schwere Unfälle verursacht werden. Ich weiß ja nicht, wer außer dir sonst noch mit den Maschinen arbeitet...

    Vielleicht hat ja jemand auch eine ganz andere Idee?
    Viele Grüße,

    Wolfgang

  • Klar... die Gefahr besteht natürlich immer wenn automatisch BefehLe ausgeführt werden... aber wenn ich beispielsweise das Vorgewendemanagement mit der falschen Maschine verwede könnte das natürlich auch passieren... ist halt immer Vorsicht geboten.


    Man könnte ja zur Sicherheit den programmierten Arduiono mit dem jeweiligen Sketch beispielsweise immer bei der jeweiligen Maschine lassen... kostet nicht die Welt einen eigenen für jeden Maschine schon vorprogrammiert zu verwenden denk ich.

    Zumindest günstiger wie ein Steuerblock.


    Aber ich kann mich irren.

    Ich frag die nächsten Tage mal bei meiner Werkstatt nach, was denn da so möglich wäre und wieviel das dann kosten würde.


    Werde natürlich das Forum am laufenden halten falls es jemanden interessiert. :)

    • Offizieller Beitrag

    Da du nur minimale Ölmengen brauchst, würde ich da auf 2 elektrische 3-wege-ventile setzen und einfach eine kleine menge öl vom trecker permanent durchlaufen lassen. die zylinder im streuer sind ja so klein, dass 5l je minute ausreichen sollten.

    Alternativ müsste es möglich sein direkt an den K-Bus des Schleppers zu gehen. Die können per Arduino ausgelesen werden, ich denke Steuern ist auch möglich.

    Von Fendt freigegeben wirst du da keine Lösung bekommen.

  • Da du nur minimale Ölmengen brauchst, würde ich da auf 2 elektrische 3-wege-ventile setzen und einfach eine kleine menge öl vom trecker permanent durchlaufen lassen.


    Hallo Jotesen!


    Ok., also Durchfluss auf permanent.

    Ist dann über ein 3 Wege Ventil „drucklos“ möglich obwohl der permanente Durchfluss läuft?

    Und die Ventile würdest du dann einfach per Relais schalten welche mit dem Arduino angesteuert werden, hab ich das soweit richtig verstanden? Oder brauch ich da dann überhaupt ein Relais?


    Danke!

  • Alternativ müsste es möglich sein direkt an den K-Bus des Schleppers zu gehen. Die können per Arduino ausgelesen werden, ich denke Steuern ist auch möglich.

    Von Fendt freigegeben wirst du da keine Lösung bekommen.

    Hab da mal was auf Youtube gesehn, wie der K-Bus des Schleppers ausgelesen wird. Was benötigt man dazu, bzw., gibts da zufällig schon einen Sketch dafür?


    Danke!

    • Offizieller Beitrag

    Denke auch schon lange darüber nach, habe es aber noch nicht verwirklicht.


    Ich habe einen Rauch mit hydraulischen Schiebern.

    Ich habe bisher über einen zweifachen Doppeltwirkenden Mono-Steuerblock sinniert (sowas hier: https://www.fk-soehnchen.de/hy…puui4kj5pur7g2tsk8jb39qm5) Die Frage ist, wenn man die 2. Seite in den Rücklauf kurzschließt, ob der Staudruck im Rücklauf nicht zu hoch ist, um per Federkraft den Zylinder zu öffnen (habe so ein Ventil am Schlepper, um per Fernbedienung nen Kipper zu kippen. Da ist es so, daß er im Leerzustand nicht die letzte Zylinderstufe einfährt, wenn der Ölumlauf aktiv ist, damit könnte ich es mal testen). Wenn das nicht der Fall ist, sollte sowas funktionieren. Eleganter ist, gleich einfachwirkende Ventile (evtl. als Cetop selbst zusammenstellen) zu nutzen, falls es die gibt, im Netz gefunden hab ich bisher noch keine. Vielleicht mal hier fragen: https://www.derhydrauliker.de/ .

    Also Steuerblock auf Ölumlauf anschließen und Öl kreisen lassen. Per Arduino-Relaisboard dann die Teilbreiten öffnen oder schließen. Vorsicht: Der Arduino darf die Relais nur kurz ansteuern, keinesfalls dauerhaft auf Druck lassen, sonst läuft das Öl im Steuerblock übers DBV und wird heiß.


    Deswegen habe ich auch schon drüber nachgedacht, die Zylinder gegen pneumatische zu tauschen. Druckluft habe ich eh, und die Ventile können problemlos angesteuert bleiben. Umgesetzt habe ich es aber noch nicht.


    Gruß

    Ede

    • Offizieller Beitrag

    Den Rücklauf kann man ja einfach an den drucklosen Rücklauf vom Schlepper anschließen. Das sollte ja wohl kein Problem sein. Ich habe an meiner Einböck-Hacke so eine Lösung für 13 Teilbreiten dran ab Werk.


    Hab da mal was auf Youtube gesehn, wie der K-Bus des Schleppers ausgelesen wird. Was benötigt man dazu, bzw., gibts da zufällig schon einen Sketch dafür?


    Danke!

    Ich kenne auch nur das Video und einige wenige Kommentare dazu. Habe mich noch nicht damit befasst.



    Ja, Arduino, Relaisboard und gut ist.

    Rücklauf auch für dich kann ja auf den drucklosen Rücklauf vom Schlepper.

    • Offizieller Beitrag

    Den Rücklauf kann man ja einfach an den drucklosen Rücklauf vom Schlepper anschließen. Das sollte ja wohl kein Problem sein. Ich habe an meiner Einböck-Hacke so eine Lösung für 13 Teilbreiten dran ab Werk.

    Das ist klar, dennoch ist da ein Staudruck vorhanden, der uU verhindern kann, daß der Schieber sich (vollständig) öffnet. Siehe mein Beispiel mit dem Wannenkipper,der ext. Steuerblock ist auf Umlauf am Schlepper angeschlossen, am "freien" Rücklauf.

  • Ok., danke dir.

    Siehe mein Beispiel mit dem Wannenkipper,der ext. Steuerblock ist auf Umlauf am Schlepper angeschlossen, am "freien" Rücklauf.


    Interessant:

    Welchen Steuerblock verwendest du.

    Hast du zufällig einen Link?


    Und der Steuerblock wird per Relais über einen Arduino geschaltet?

  • Hallo zusammen,

    möchte das Thema SC beim Düngestreuer wieder aufgreifen, weil ich gerade über folgende Thematik spekuliere (vielleicht sind ja sogar Bogballe-Besitzer unter euch).

    Die "Calibrator Zurf" Steuerung des Bogballe Wiegestreuers regelt die geteilten Auslassschieber des Streuers über dem Streuteller, beinhaltet die Regelung zur Wiegeauswertung etc. Nun ist es möglich, mit fast allen kommerziellen Lenksystemen diesem Calibrator Zurf ein Eingangssignal zur Section Steuerung des Streuers (also Streumengen- und weitenreduzierung bei Keilen, automatischer Stop am Vorgewende etc.) zu geben. Ich vermute, dass dahinter nix anderes steckt, als dass der Streuer je nach Streubreite in mehr oder weniger einzelne Sections geteilt wird (wie bei der PS-Spritze), das Lenksystem sagt, je nach eingestellter Überlappung, für jede Section früher oder später 1 oder 0, und der Calibrator Zurf verarbeitet das.
    Beispiele für die kommerziellen Systeme sind zb: Teejet braucht ein "Smartcable", Trimble braucht eine sog. Switchbox, Topcon und Farmnavigator 7 nur ein RS232-Kabel.
    Ich vermute also mal stark, das ein gewisser String über die RS232-Buchse an den Calibrator Zurf übergeben werden muss.

    Ich vermute mal, die Wahrscheinlichkeit ist klein, das jemand eine Antwort weiß, aber ist dieser String zufällig unter allen Herstellern (Dünger sowie Spritze) irgendwie normiert? Auf gut Glück irgendwas an den Zurf zu übermitteln ist mir etwas zu riskant. Bin gerade drann, dass ich bei Bogballe einen Entwickler drannkriege, aber wie erfolgsgekrönt das sein wird, steht in den Sternen.


    Hat sich mit sowas mal irgendwer beschäftigt?

  • Bogballe teil die Arbeitsbreite wie du richtig vermutet hast in einzelne Teilbreiten, bei meinen 21 m sind das 8 x 2,62m. Verbunden hab ich das ganze mit meinen Farmnavigator. Was da aber einprogramiert ist weiß ich nicht und vermutlich hat da jeder hersteller sein eigenes System weil der Farmnavigator auch nur bestimmte Computer von Pflanzenschutzspritzen ansteuern kann.

  • Bogballe teil die Arbeitsbreite wie du richtig vermutet hast in einzelne Teilbreiten, bei meinen 21 m sind das 8 x 2,62m. Verbunden hab ich das ganze mit meinen Farmnavigator. Was da aber einprogramiert ist weiß ich nicht und vermutlich hat da jeder hersteller sein eigenes System weil der Farmnavigator auch nur bestimmte Computer von Pflanzenschutzspritzen ansteuern kann.

    Ok gut mal soweit, wenn man nämlich einige Produktfotos durchsieht, sind es fast immer 8 Teilbreiten. Oder die Fotos stammen alle von einem 21m Arbeitsbreiten-Gerät. :)

    Schade, dass du soweit weg wohnst, sonst könnte ich einfach einen RS232-Logger zwischen dein Farmnavigator und Zurf reinhängen und hätte den String auch (für 21m halt, aber ich vermute mal der ist leicht anpassbar).
    Mal sehen ob ich in der Farmnavigator Doku was finde. Danke aber trotzdem!

  • Hallo, wäre es möglich, mit einem Linearmotor / Hubmotor anstatt hydraulisch den Streuer zu bedienen?
    Derartiges bekommt man günstig gebraucht. Mir Relais und Elektronik bzw. Schalter wäre dann eine manuelle bzw. automatische Schaltung möglich.