Daten aus Shapedateien über NMEA-Generator simulieren und in Cerea aufzeichnen

  • Lösungsvorschlag zum Einlesen von Grundstücksgrenzen und Führungslinien in Cerea aus Shapedateien, z.B. aus den Feldstücksdaten aus IBALIS , QGIS und "NMEA Generator Ver2.14" ( http://4river.a.la9.jp/gps/file/NMEAGEN214.zip ) sowie „STRSVR“ aus „RTKLIB“.

    Zudem wird ein zweiter PC benötigt, zwei Serielladapter und ein Nullmodemkabel.


    PC (Datenquelle) und Cerea-Rechner mittels Nullmodemkabel und seriellen Adaptern verbinden.


    Arbeiten am PC:

    1. Quell-Shapedatei mit den Grenzen in eine Shapedatei mit KBS 4326 kopieren

    2. Mit „Vektor – Geometrie-Werkzeuge – Stützpunkte extrahieren“ eine temporäre Datei erzeugen.

    3. Diese mit „Layer – Speichern als“ als CSV-Datei speichern. In den Einstellungen hierbei bei „Layeroptionen - Geometry“ „AS-YX“ wählen.

    (Die Angabe des KBS zum Exportieren wird hier offensichtlich nicht ausgewertet, daher ist es wichtig, dass sich die Shapedatei, aus der die Stützpunkte extrahiert werden sollen, bereits auf KBS 4326 bezieht.)

    4. Da das Programm NMEA-Generator anscheinend maximal 50 Positionsdaten aus CSV-Dateien lesen kann, die CSV-Daten schlagweise in eigene Dateien exportieren.

    5. Von den erstellten CSV-Dateien nur die ersten beiden Spalten sowie eine vierte Spalte mit einer Geschwindigkeitsangabe für die Simulationsfahrt (z.B. 20 für 20 km/h) weiterverwenden.

    Die Kopfzeile erhält die Einträge „Latitude,Longitude,Altitude,Speed“. Die Spalte Altitude ist für die Erfassung unbedeutend.

    Sie könnte beispielsweise die Reihenfolge der Punkte erhalten, um diese innerhalb der CSV-Datei umstellen zu können.

    Hinweis: MS Excel eignete sich bei mir nicht dazu, die CSV-Datei einzulesen und Spalten anzupassen. Beim Importieren der Daten wurden diese in andere Zahlenformate

    (deutsches Dezimalkomma) übertragen. Open Office Calc hingegen konnte die Dateien bearbeiten, ohne Änderungen des Formats vorzunehmen. Zu beachten ist hier, dass als Trennzeichen der Felder im "Importieren"-Dialog das Komma eingestellt wird. Voreinstellung ist vermutlich Semikolon und Leerzeichen.

    6. Das Programm NMEA-Generator („NMEAGEN.exe“) starten.

    7. Die jeweilige CSV-Datei mit „Load CSV“ einlesen.

    8. Folgende Einstellungen habe ich gewählt:

    * Period 10 Hz, (bei Wiederholraten unter 5 schlingert die Anzeige in Cerea während es bei höheren schwieriger wird, die Fahrt rechtzeitig anzuhalten.)

    * NMEA 4.1,

    * Nav.Status S,

    * GGA 1 GN,

    * RMC 1 GN,

    * Lat/Lon dec. 8 digit,

    * Second dec. 2 digit,

    * GGA qualitiy Real Time Kinematic,

    * Output port TCP, TCP port 999

    9. Mit Open wird der TCP port angelegt, aus dem mit STRSVR die Daten gelesen werden und an die Serielle Schnittstelle des Rechners weitergeleitet werden.

    Die Einstellungen lauten hier:

    * Input – TCP-Client – Server-Adress 127.0.0.1 – Port 999,

    * Output – serial – comX – bitrate 57600

    (am Besten eine Kopie des STRSVR ins Arbeitsverzeichnis kopieren, möglicherweise auch passend umbenennen.

    Die Inidatei des gleichen Namens wird dann automatisch in dem Verzeichnis angelegt.)

    10. QGIS öffnen und mit IP 127.0.0.1 / Port 999 verbinden. Hier können dann die vom NMEA-Generator erzeugten Positionen verfolgt werden.


    Einstellungen am Cerea-Rechner:

    11. Ein neues Fahrzeug und Anbaugerät anlegen. Betriebsübliche Arbeitsbreite, Antenne um die halbe Arbeitsbreite nach links versetzt (negativer Wert),

    da IBALIS die Schläge im Urzeigersinn abfährt). Da sich das Anbaugerät an der Antenne orientiert, dieses entsprechend nach rechts versetzen.

    12. Topcon Wert GNRMCactivated auf 1 (sofern beim NMEA-Generator die Option GN für die Signale gewählt wurde.

    13. (RTKLib)TCP für dieses Fahrzeug deaktivieren. Stattdessen ist der Port der seriellen Schnittstelle auszuwählen.

    14. GPS kann in Cerea verbunden werden, nachdem

    * in NMEA Generator der TCP Port geöffnet wurde, und die Ausgabe von Positionen mit Start oder Idling aktiviert wurde

    und

    * STRSVR zur Weiterleitung dieser Positionen an die serielle Schnittstelle gestartet wurde.

    Im Auswahldialog ist „Autonomo“ zu wählen, da das Signal ja schon als RTK-korrigiert simuliert wird.


    Simulation der Positionen und Erfassung in Cerea:

    15. Während NMEA Generator mit „Start“ die Pfade abfährt, kann im Feld „NMEA Output“ der Verlauf beobachtet werden.

    Mit Idling bleibt das Fahrzeug auf der aktuellen Position stehen, diese Position wird aber in der eingestellten Wiederholrate wiederholt,

    während Start die Strecke von Position zu Position mit der gewählten Geschwindigkeit kontinuierlich abfährt.

    Wählt man bei Track setting „Rep.“ werden die Punkte als Dauerschleife durchlaufen.

    Mit Jump (nur bei Stop oder Idling aktiv) kann ein anderer Startpunkt gewählt werden.

    16. Aufnahme der AB-Linien / AB-Kurven und der Konturen erfolgt wie in der Realität üblich. (Hierzu empfehle ich dieses Video von Ulrich Knippenberg.)

    2 Mal editiert, zuletzt von Wein-Franke () aus folgendem Grund: Fehler: AS-YX mit AS-XY verwechselt.

  • Ich habe es bei beiden Cerea Versionen getestet und es funktioniert bei beiden.


    Bevor man es aber in Cerea 300 macht, muss man unbedingt auf "Universum zentrieren" klicken.

    Wenn man das ganze auf ein zweites Tablet übertragen will, muss man die Universum Datei auch übertragen.

  • Hallo Josef


    Die Schrift in deinen Bildern ist sehr klein. Was ich aber erkenne, ist dass die Koordinaten nicht in Gradangaben sind (KBS 4326), sondern vermutlich in UTM32. Arbeitest du wirklich mit einer Shapedatei, die die Daten in WGS84, also im KBS 4326 abgelegt hat? Es ist der allererste Schritt in der obigen Anleitung, die Daten in das richtige KBS zu übertagen.. (In 3. habe ich in der Klammer nochmal extra drauf verwiesen, dass es nicht reicht erst an dieser Stelle das KBS zu wählen.) Vielleicht musst du während der Prozedur auch das KBS des Projektes anpassen (ganz rechts unter der Karte auf EPSG... klicken)

    Eine Kopie mit geändertem KBS generierst du beispielsweise, indem du mit der rechten Maustaste im Layerbaum auf deinen Quelllayer gehst , und dort "exportieren" "Objekte speichern als" "ESRI-Shapedatei" auswählst. Bevor du das ausführst, trägst in der Zeile KBS "4326" ein.


    Ich hoffe, das löst dein Problem. Viel Erfolg,


    Wolfgang

    Einmal editiert, zuletzt von Wein-Franke () aus folgendem Grund: Für das Problem nicht relevante Erläuterungen in die Unterhaltung über die Pinnwand verschoben.